
Heute bin ich über Fotos einer besonderen Wiese gestolpert, die wir von April bis Ende August mindestens einmal im Monat besuchen - eine bunte Welt voller unzähliger Arten, darunter vielen seltenen und geschützten. Und angesichts des trüben Winterwetters habe ich mir gedacht, so ein farbenfroher Gruß ist doch genau das Richtige für den Wochenbeginn ...
Den Anfang machen einige Vertreter unserer heimischen Orchideen. Wunderschön, selten und geschützt ist das Entdecken von Breitblättrigem Knabenkraut, Helm-Knabenkraut oder gar Mücken-Händelwurz ein ganz besonderes Erlebnis. Und dort, wo Orchideen gedeihen, trifft man mit Sicherheit auf ein wahres Eldorado von Pflanzen, Faltern, Käfern und anderem Getier. Viele von ihnen sind klein und wollen gesucht werden. Andere machen mit leuchtenden Farben und Mustern auf sich aufmerksam.
Es wimmelt nur so von Leben und ich freue mich in jedem Jahr aufs Neue auf das große Blühen, Summen und Brummen, Krabbeln und Fliegen. Mittlerer Wegerich,
Sumpfdotterblume, Sumpf-Vergissmeinnicht, Natterzunge, Wiesen-Schlüsselblume oder Sumpf-Kratzdistel gehören übrigens genauso zu den geschützten Seltenheiten wie die Orchideen und bieten vielen
Spezialisten der Insektenwelt Nahrung und Lebensraum.
Selbstverständlich sollte sein, dass man eine Orchideenwiese niemals betritt und im Zweifel lieber auf ein Foto verzichtet (ja, das ist schwer, ich weiß). Jeder Schritt auf diesem empfindlichen Lebensraum richtet großen Schaden an und bedeutet für viele Lebewesen den Tod.
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Miri09 (Donnerstag, 19 Januar 2017 13:41)
Hallo Marion, was für wunderschöne Bilder. So etwas findet man ja nicht alle Tag.
Gruß Miri
Merkur1971 (Sonntag, 22 Januar 2017 15:05)
Das sind ja wunderbare Bilder, die lust auf Sommer machen. Sieht man nicht alle Tage. Orchideen. Danke fürs zeigen.
Ich (Montag, 23 Januar 2017 11:46)
Ja. Ihr habt recht. Orchideen und die anderen Bewohner dieser Wiese sieht man nicht alle Tage. Es ist ein selten gewordener Lebensraum, den es zu schützen gilt. Absolut. Unsere Gier zerstört immer mehr dieser Wiesen, zu Ackerland umgewandelt, zu stark beweidet oder von Menschen begangen - sie werden immer weniger. Um so bewegender ist es für uns, solche artenreichen Wiesen noch erleben zu dürfen. Zu sehen, zu hören, zu riechen.
PS: Ich hatte wegen der Orchideenbilder sagenhafte 10 private Anfragen in meinem E-Mail-Postfach. Alle wollten wissen, wo sich die Wiesen befinden. Deswegen hier noch einmal der Hinweis, dass ich Fundorte nicht herausgebe. Warum? Das ist nachzulesen unter "Persönliches", "Was mir wichtig ist".
Ich bitte um Verständnis.
frodo (Dienstag, 31 Januar 2017 15:00)
ich wohne in Meck-Pomm. Nicht weit von meinem Dporf gibt es auch solche Wiesen mit Orchideen und vielen Schmetterlingen. Wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich dort spazieren. Ärgere mich aber oft über Scharen von Fotografen, die für ein foto der schönsten Orchidee jeglichen Naturschutz vergessen. Spricht man sie an, werden sie auch noch frch. Es ist jämmerlich, dass sie sich so blöde verhalten.
Ich (Donnerstag, 02 Februar 2017 13:20)
Hallo frodo,
das Problem mit rücksichtslosen Fotografen kenne ich leider ebenfalls. Und auch, dass manche von ihnen recht aggressiv, mindestens aber beleidigend werden, wenn man sie auf ihr frevelhaftes Tun anspricht.
Ich hoffe, Du kannst die Pflanzenpracht trotz allem genießen. Und vielleicht gibt es in Deiner Nähe Naturschutzleute oder einen Arbeitskreis Heimische Orchideen, die sich in der Blütezeit öfter bei den Standorten blicken lassen können. Frag mal Tante Google.
Und: Ja, in Mecklenburg-Vorpommern gibt es noch wunderbare Orchideenvorkommen. Ich kenne allerdings "nur" einige auf Rügen. Dort sind mir auch schon seltene Schönheiten wie das Schwertblättrige Waldvögelein begegnet. Wunderbar.
Ich (Donnerstag, 02 März 2017 13:23)
Für alle, die sich an Schmetterlingen erfreuen: Am vergangenen Montag, einem wunderbaren Vorfrühlingstag, habe ich die ersten Zitronenfalter fliegen sehen.