Mit nur 14 bis maximal 20 mm Flügelspannweite gehört dieser Spanner zu den Winzlingen seiner Familie. Zwar machen ihn die geringe Größe sowie die beige-bräunliche Farbe im Pflanzengewirr quasi unsichtbar.
Aber da er zu den tagaktiven Nachtfaltern gehört und noch dazu ein absoluter Sonnenanbeter ist, hat man sowohl im Frühsommer (1. Generation) als auch im Spätsommer (2. Generation) gute Chanchen, ihn zu entdecken. Vorausgesetzt, man sucht an den richtigen Stellen. Die müssen nämlich nicht nur sonnig und warm sein und als Nahrung für den Falter möglichst viele verschiedene Pflanzen aufweisen. Es kommt vor allem darauf an, dass sich im lückigen Bewuchs ausreichend Plätze mit Wolfsmilchgewächsen finden, insbesondere die Zypressen-Wolfsmilch. Diese Pflanze, die übrigens im frischen Zustand gelb blüht und erst im Alter rote Farben aufweist, ist die absolut bevorzugte Nahrung der Raupen. Wo sie gänzlich fehlt, sucht man den Wolfsmilch-Spanner vergeblich.
Kennt man jedoch Gebiete, in denen die Zypressen-Wolfsmilch wächst und auch alle andere Bedingungen erfüllt sind, lohnt es sich, genauer hinzuschauen oder vielleicht ein wenig an den Pflanzen zu wackeln. Wolfsmilch-Spanner fliegen leicht auf und lassen sich in der Regel kurz darauf auf einer anderen Pflanze nieder.