Dieser Schmetterling fiel mir im Sommer 2016 schon seit Tagen auf, ohne dass ich wusste, wer er ist. Immer zur selben Zeit flatterte er an der gleichen Stelle von Blüte zu Blüte und setzte sich zwischendurch auf eine kleine Steinmauer. Zwei Wochen lang ging das so. Am Ende sah er schon etwas zerrupft aus und dann war er verschwunden. Okay, ich gebe zu, dass ich mir den Schmetterling anfangs nicht genau angeschaut habe und mehr oder weniger achtlos an ihm vorüber gegangen bin. Erst als er ausnahmsweise mal für einen Moment auf einer Blüte saß, ist mir aufgefallen, dass es sich um einen mir nicht bekannten Schmetterling handelt. Immerhin machte ich vorsichtshalber jede Menge Fotos, was wegen seiner unablässigen Flatterei wirklich äußerst schwierig war. Irgendwie ahnte ich wohl, dass dieser Schmetterling etwas Besonderes ist. Dass es ein Mauerfuchs (Lasiommata megera) sein könnte - nun, auf diesen Gedanken bin ich nicht einmal ansatzweise gekommen. Mir war nur klar, dass ich so einen Falter noch nie gesehen habe. Letztendlich verschwand er auch aus meinem Kopf. Erst im Herbst, als ich mir die Fotos auf jener Speicherkarte in Ruhe angeschaut habe, rückte er wieder in meinen Fokus. Also habe ich die Bestimmungsbücher geholt und war ziemlich schnell ziemlich platt: Es war tatsächlich ein Mauerfuchs, der seinen Namen nicht von ungefähr trägt. Er liebt Mauern, Felsen und steinige Untergründe. Hauptsache, es ist warm und es gibt genügend Blütenpflanzen in seiner Nähe. Wenn er mit eingeklappten Flügeln reglos auf einer Mauer oder einem Stein sitzt, ist er perfekt getarnt und kaum zu erkennen. Leider ist es bis heute bei diesem einen Falter geblieben.